Agility

Die Geburtsstunde, oder besser gesagt das Geburtsjahr von Agility war im Jahr 1978. Anlässlich der Crufts in England (eine der grössten Hundeaustellungen weltweit), wurde im Organisationskomitee darüber diskutiert, ob man den Besuchern etwas Neues, eine spezielle Attraktion anbieten möchte. Quasi ein Pausenfüller im Rahmenprogramm.
John Varley wurde die Aufgabe übertragen, sich etwas einfallen zu lassen. Er kam auf die Idee, eine Anlage zu bauen, um ähnlich dem Pferdespringsport, mit den Hunden einen Parcours zu absolvieren. Zusammen mit Peter Meanwell, einem bekannten englischen Hundeausbiler, wurden hundegerechte Hindernisse entworfen und mit verschiedenen Hunden auf die Ausstellung hin trainiert.

Die Vorführungen waren ein voller Erfolg!
Agility wurde als neue Disziplin sofort im englischen Hundesport aufgenommen. Hundeclubs, welche Agility anboten, schossen wie Pilze aus dem Boden und es enstand langsam ein heilloses Durcheinander.

Schon bald wurde der englische Agility - Club gegründet welcher Reglemente erstellte und Trainer, Richter und Helfer ausbildete.

Agility hat mittlerweile eine so grosse Fangemeinde und soviele aktive Hundesportler, es werden zum Teil mehrtätige Wettbewerbe, bis hin zu Weltmeisterschaften, durchgeführt.
Können Sie sich vorstellen, dass an solchen Veranstaltungen ganze Zelt- und Wohnwagenstädte, ähnlich dem Formel 1 - Sport, anzutreffen sind?

Die erste richtige "Agility - Welle" schwappte 1982 in die Schweiz. Anlässlich einer Internationalen Hundeaustellung (IHA) organisierte die Interessengemeinschaft Basel und Umgebung eine Dressurmeisterschaft (welche damals noch eine Kombination aus Obedience und Agility war).
Wie hätte es anders kommen können. Auch in der Schweiz fand dieser Hundesport eine begeisterte Anhängerschaft. 1988 wurde das erste Schulungszentrum für Agility gegründet. Im gleichen Jahr wurde die erste inoffizielle Agility - Europameisterschaft anlässlich der IHA in Genf durchgeführt.
Und immer mehr begeisterte Hundesportler finden sich in den Reihen der Agilityanern ein.

Im Agility in der Schweiz werden die Hunde in drei Grössenkategorien und in verschiedene Arbeitsklassen eingeteilt. Folgender Auszug ist aus dem Agility Reglement der TKAMO (Technische Kommission Agility, Mobility, Obedience). Das vollständige Reglement kann via Internet heruntergeladen werden. Den Link finden Sie unter dem Kapitel "Links" oder klicken Sie hier. www.tkamo.ch

Grössenkategorien:
Large:          ab 43cm (massgebend ist die Widerristhöhe)
Medium:       von 35cm bis kleiner als 43cm
Small:          kleiner als 35cm

Arbeitsklassen:
Large:          Klasse A, 1, 2 und 3
Medium:       Klasse 1, 2 und 3
Small:          Klasse 1, 2 und 3

Auf- und Abstieg in den einzelnen Klassen unterliegen strengen Kriterien, welche ich hier aber nicht näher erläutern werde. Die Kriterien werden eingehenst im Agility Reglement erklärt.

Die Entwicklung des Agility - Sports ist heute immer noch nicht abgeschlossen, ständig werden die Reglemente angepasst, Hindernisse neu erfunden, oder wieder verworfen, Parcourspläne entworfen und neue Richtlinien erarbeitet.

Agility ist Sport und Freude in einem. Geeignet für Jeden und Jede! Auch praktisch jede Hunderasse ist für Agility geeignet.

Literaturverzeichnis:
Steiner, Astrid (2000). Agility, Sport und Spass mit Hunden. 2. komplett überarbeitete und erweiterte Auflage. Müller Rüschlikon Verlags AG, Cham